Mittwoch, 26. Dezember 2012

Review: Nordkorea's erstes PC Spiel "Welcome to Pyongyang"


Nordkorea feiert sein erstes PC-Spiel mit dem Titel "Welcome to Pyongyang". Doch wie könnte ein derartiges Spiel aus dem Hause Koreas aussehen? Wilde Verfolgungsjagden mit kaum auszuhaltender Action, oder doch eine nervenaufreibende Eskorte einer überaus wichtigen Person? Hier gewähren wir euch ein paar Einblicke.

Allgemeines - Von Sehenswürdigkeiten zu Sehenswürdigkeiten

2012 beauftragte Koyo Tours, ein Reiseunternehmen mit Hauptsitz in Beijing, das westliche IT-Unternehmen Nosote ein Rennspiel zu kreieren, in dem es hauptsächlich darum geht, mit einem einfachen Pyonghwa Fahrzeug durch Pyongyang zu fahren und alle dortigen Sehenswürdigkeiten zu entdecken. 
Auf dem Weg zu diesen Sehenswürdigkeiten sollen Benzinkanister eingesammelt, und überraschenderweise auf den Straßenverkehr geachtet werden. Doch so spannend, wie es klingt, ist es leider nicht. Weder bietet es uns die Freiheit, wie wir sie in der Grand Theft Auto Reihe kennen, noch die Action von "Crazy Taxi".



Gameplay - Don't do that again!

Stoßen wir etwa mit Fußgängern oder anderen Autos zusammen, sterben die KIs nicht einen blutrünstigen Tod, stattdessen werden wir von einer Politesse freundlich darauf hingewiesen, umsichtiger zu fahren. Nach ein bis zwei weiteren Zusammenstößen hält uns die nette Dame mit weniger schönen Animationen an und tadelt uns für unser Verhalten. Fahren wir in die entgegengesetzte Richtung, mahnt uns diese Politesse jede gefühlte Sekunde, dass wir umdrehen und unseren Test beenden sollen. Also kein Zurück zu unserer liebsten Sehenswürdigkeit Pyonyangs.


Grafik - Bekannte Gesichter

Die Grafik selbst erinnert an sehr frühe Need for Speed Teile. Animationen des Autos sind nicht verfügbar und es sieht so aus, als glitten wir regelrecht über den Boden. 
Doch ist nicht alles schlecht in diesem Spiel. Die Sehenswürdigkeiten wurden, im Gegensatz zu den restlichen Gebäuden liebevoll detailiert. Eine Augenweide ist es dennoch nicht, so dass grafikverwöhnte Spieler die Finger von "Welcome to Pyongyang" lassen sollten.


Steuerung - Ein schwammiges Erlebnis

Den Pyonghwa Wagen präzise zu steuern, ist in "Welcome to Pyongyang" fast unmöglich. Ein schwammiges Gefühl kommt in uns hoch, wenn wir versuchen, dem Verkehr auszuweichen oder aber Benzinkanister einzusammeln. Doch glücklicherweise sind die Straßen breit genug und der Straßenverkehr nicht so dicht angesiedelt, so dass es sich als nicht allzu schwierig gestaltet, das Ende der Tour zu erreichen. Wir hoffen nur, dass sich die Pyonghwa Fahrzeuge in Korea besser fahren, als sie es im Spiel umsetzen wollten.

Fazit - Arcade!

Alles in allem ist "Welcome to Pyongyang" trotz seiner Defizite ein amüsantes Spiel für zwischendurch. Wer Arcade Racing Games mochte, wird auch dieses Spiel mögen - und ganz nebenbei lernen wir sogar noch ein bisschen über Korea und den Straßenverkehr. 
Wer hier jedoch einen absoluten FREE AAA+ Titel erwartet, sollte nun in einen nahe gelegenen Elektronikmarkt fahren und sich dort einen neueren Need for Speed Teil zulegen, oder aber auf GTA 5 warten.


Zum Abschluss noch ein Video, das euch weitere Einblicke bescheren soll. Doch vergesst nicht: Probieren gilt über studieren!



Zu finden ist das Spiel zur Zeit nur auf der Homepage der Reisefirma Koyo Tours, dafür aber kostenlos.


Wir wünschen euch viel Spaß mit diesem Spiel!

Greetings

Samstag, 15. Dezember 2012

Doom 3 BFG Review




Eine Base auf dem Mars, der Fund eines seltsamen Artefaktes, ein Höllentor, viele blutrünstige Dämonen, eine bedrückende Atmosphäre und jede Menge geballte Action - und all das in einem Game zusammengefasst?
Im 3. Teil der allerorts bekannten Doom-Serie geht es heiß zur Sache! Doch ist auch der 3. Teil so gut, wie seine Vorgänger? Für euch bin ich zur Hölle gefahren und komme mit dem passenden Review in der Tasche zurück!
Vorweg: Ich zog vor, das Hauptspiel aus der 2012 erschienen BFG-Edition zu spielen. Alle Neuerungen sowie enthaltenen Features werde ich ansprechen.


Allgemeines: Yeah! Doom 4! Halt... Doom 3 BFG Edition?

2004 erschien, nach langer Zeit des Wartens, als neuer Meilenstein in Sachen Gameplay und Grafik Doom 3. So war es das erste Spiel, welches Licht- und Schatteneffekte unter Einsatz von "Per-Pixel-Light" für Objekte in einem einheitlichen Modell in Echtzeit berechnete. Auch Multikanal-Sound oder etwa realistische Objekt-Physik gehörten schon damals mit dazu. 2005 erschien, an das Ende des Hauptspieles anschließend, das Addon "Resurrection of Evil", das nicht weniger Begeisterung einbrachte. Doch dann wurde es plötzlich still um Doom, ID Software widmete sich anderen Spielen, Fans warteten und warteten ... und warteten. Jahre später las man vereinzelt Gerüchte, dass ID Software am 4. Teil arbeite und dieser nicht frühestens 2010 erschiene. Hierzu meldete sich erstmals 2008 ID-Software zu Wort und kündigte offiziell Doom 4 an. 2012 aber erschien nicht wie erwartet Doom 4, sondern eine überarbeitete Fassung von Doom 3, inklusive zweier Addons sowie seinen Vorgängern. Eine Enttäuschung für alle Fans, denn trotz kleinen Neuerungen sowie leicht überarbeiteter Grafik blieb alles wie es war.

Jedoch darf ich bereits jetzt schon einmal Entwarnung geben:
Doom 4 wurde auf Steam gesichtet, möglicherweise ist der Release gar nicht so weit entfernt. Bis dahin wollen wir uns die Zeit mit Doom 3 BFG Edition vertreiben!

Storyline: Eine schrecklich nette Marsfacility

Vor den grauenhaften Ereignissen in diesem Spiel war das ursprüngliche Projekt der UAC (Union Aerospace Corporation) die Erforschung des Mars, um ihn mit der Entwicklung von "Hydrocon" in einen bewohnbaren Planet zu verwandeln. Doch durch die Kontruktion der liebevoll genannten "Mars City"
grub die UAC versehentlich alte Katakomben und einige Artefakte aus, die auf eine Existenz einer alten Zivilisation hinweisen. Als Reaktion auf diese sonderbare Entdeckung änderte die UAC ihre ursprünglichen Pläne und der Mars fungierte von dort an als archäologische Ausgrabestätte - An geeigneten Stellen
etablierten Labore. Weitere Forschungen im Jahre 2104 führten zur Entdeckung vieler von der Zivilisation beschrifteter Steintafeln, nebst einem kleinen Artefakt. Die UAC gab ihm den Namen "U1", im späteren Spielverlauf "Soulcube" genannt.

Entdeckte Steintafeln enthielten Wissen und technische Informationen über eine extrem leistungsstarke und relativ ungefährliche Teleportations-Technologie. Als Folge dessen änderte die Union Aerospace Corporation ein erneutes Mal ihr primäres Ziel und arbeiteten getreu dem Abbild auf den Steintafeln
an einem Teleportationsgerät, in Aufsicht des UAC-Schöpfers und Entdecker der "Hydrocon", Dr. Malcolm Betruger. Abgeschottet neugieriger Blicke fanden die ersten Entwicklungen und Experimente an gesicherten Orten des Mars statt, bekannt als "Delta Labs". Zur gleichen Zeit arbeiteten Wissenschaftler an der Übersetzung der Glyphen auf den Steintafeln. Diese Glyphen warnten unter Anderem vor den möglichen
Risiken der Verwendung der Teleportations-Technologie, der Grund, weshalb diese Marszivilisation erlosch.
Sie warnten vor große götterähnliche Kreaturen, die kommen würden um zu zerstören.

Einmal aktiviert arbeitete dieses Portal nicht direkt als wirkliche Teleportation, sondern öffnete ein Portal zu einer anderen Dimension. Nach einigen Experimenten in denen Kameras und tierischen Probanden in dieses Portal eingelassen wurden, entdeckten die Wissenschaftler, dass diese Dimension mit scheußlichen Kreaturen und einer unglaublich brütenden Hitze gefüllt war. Es blieb nicht lange aus, bis Betruger und seine Anhänger Experimente mit menschlichen Probanden durchführten. Dies jedoch verlief nicht wie geplant, denn entweder starben die Probanden sofort in dieser glühenden Hölle, oder sie kehrten mit immensen psychologischen Traumata, die letztlich zu ihrem Tod führten, zurück. Mit dem Wissen, dass es nun zu spät war, um alles Rückgängig zu machen, konzentrierte sich Betruger auf die Erforschung und vor allem Ausbeutung der anderen Dimension und holte sowohl tote als auch lebende Arten dieser "gottesgleichen Kreaturen" in die Labore. Nicht lange danach zeigten sich auf dem gesamten Marskomplex seltsame Probleme mit Licht und Energie, viele persönliche Berichtserstattungen beängstigten die dort lebenden Wissenschaftler und Soldaten.

Betruger selbst wurde mehr und mehr besessen von dieser anderen Dimension, korrumpiert durch die Macht und Authorität, die ihm zugestanden wurde begann er die Marsstadt und seine Einwohner zu kontrollieren - darauf bedacht, seine schrecklichen Entdeckungen von der Erde fernzuhalten.
Wissenschaftler munkelten in den Reihen, dass die wahre Hölle entdeckt wurde, doch hatten sie zu viel Angst um dies öffentlich auszusprechen. Dr. Elizabeth McNeil fochtete Betrugers Authorität an und rief die UAC dazu auf, dieses Projekt zu stoppen, doch Betruger verbannte sie und ging selbst
in das Portal hinein. Als er zurückkam, war er ein gänzlich anderer Mensch. Am Tag des 15. November 2145 betraten der Stadtrat und Anwalt Elliot Swann und sein Leibwächter Jack Campbell den Planeten Mars, um einen "Damage Controll" auszuführen...



Gameplay: Ein höllisches Vergnügen

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist das Gameplay von Doom 3 nicht gerade schnelllebig. Die Level sind extrem dunkel und verwinkelt gehalten. Um dem ein wenig gerecht zu werden, besitzt der namenlose und stumme Soldat eine Taschenlampe - welche in der BFG Edition anstelle eines Waffenslots an die Rüstung gesetzt wurde, um somit den Kampf in dunklen Räumen zu vereinfachen.
Bösartige Dämonen gilt es zu bekämpfen, die mit den Gedanken uns in's Jenseits - oder besser gesagt an den letzten Savestate - zu befördern in jeder dunklen Ecke sitzen könnten. Und das so lange, bis wir letztlich
die Hölle betreten, die im Gegensatz zu den engen und oftmals gleichaussehenden Passagen des Marskomplexes ein wenig mehr Freiheit und einzigartige Effekte bietet.

Trotz einiger Schreckmomente und "AHA-Effekte" im Spiel langweilen die Monster aus der tiefen Hölle nach einer Zeit sehr. Man entwickelt ein Gespür dafür, wann welcher Dämon aus welcher Ecke entspringt und ist von den Massen an Gegnern in einem relativ engen Gebiet schlichtweg genervt, so dass man sich das Ende sehnlichst herbeiwünscht. Hier hätten wir uns mehr Qualität anstelle von Quantität gewünscht, ID-Software.

Achtung, Spoiler!
Im Laufe des Spiels dürfen wir zu unserem Erstaunen eine Entscheidung fällen. Sarge McKelly fordert uns auf, die Marine anzufordern, natürlich nicht um unser Leben zu retten. Denn auch er möchte diese Hölle auf die Erde bringen. Swann erscheint nach dem "Voice-Incoming" auf einem Monitor und appelliert an uns, McKelly nicht zu folgen. Man wisse nicht, was hier vor sich ginge und sollte keines Falls Verstärkung anfordern. Entscheiden wir uns gegen den Transmit, bedankt sich Swann bei uns und wir erhalten ein erneutes Voice-Incoming von Sarge, mit dem Befehl sofort umzukehren und den Funk zu senden. Kurze Zeit später jedoch spricht Betruger zu uns mit den Worten: "Too bad you didn't call the rescue ships. Oh well, I'll call them myself." Eine direkte Veränderung im Spielverlauf ist nicht zu erkennen, lediglich wird ein späterer Kampf mit Sarge stattfinden, welcher zwischenzeitlich mutierte.
Egal wie wir uns entscheiden, dass Ende bleibt leider gleich.

Grafik: Damals eine Augenweide, heute nett anzuschau'n

Rein spielerisch bleibt sich Doom treu, egal ob es nun die 2004-er Version oder aber die BFG Edition von 2012 ist. Doch was hat sich nun wesentlich zur alten Version geändert?
Nun endlich unterstützt die BFG Edition unterstützt höhere Aufkösungen, auch wurde die Grafik ein wenig überarbeitet, was sich vor allem in den Gesichtern einzelner KIs erkennen lässt, dennoch ist es der Zeit nicht mehr gerecht. Wer hier ein hochauflösendes Horrorspiel mit viel Glanz und hochauflösenden Monstern erwartet, ist fehl am Platz. Schatten ähneln denen der alten Version, auch sind einzelne Polygone noch immer zu erkennen. Auch der Marskomplex sieht eher langweilig und immergleich aus, so dass des Öfteren ein Gefühl beschleicht, man könnte ja schon einmal in diesem Raum gewesen sein. Einzig und alleine die Hölle bietet hier ein wenig liebgewonnene Abwechslung, die oftmals zu kurz kommt. Dennoch, so schlecht sieht das Ganze nicht aus, wenn man bedenkt, dass dieses Spiel eigentlich 2004 auf dem Markt erschien.

Steuerung: Ein gutes Händchen

Auch hier gleicht die Steuerung jedem anderen Shooter. WASD zum Laufen, Leertaste zum Springen, linke Maustaste zum Schießen und das Mausrad/die Ziffern um die Waffen zu wechseln. Dennoch fällt im Umgang mit den Waffen etwas ganz entscheidendes auf: Jede Waffe "fühlt" sich im Kampf anders an, so dass wir im Verlauf der Story eine ganz eigene Strategie entwickeln. Die Freude über jede neu entdeckte Waffe bleibt erhalten und es macht einen heiden Spaß, sie an den Massen der Gegner auszutesten. Für jeden futuristischen Waffenliebhaber ein Muss!



Sound/Atmosphäre: The evil laugh

Aus jeder Ecke ein Keuchen und ein Knurren, das höllische Lachen und abwertende Kommentare Betruger's und die Hilferufe bereits verstorbener Menschen - klingt gruselig? Ist gruselig!
Ähnlich wie in Dead Space fühlt man sich auch hier auf sich alleine gestellt, ein betrückendes Gefühl kommt in uns hoch, man läuft hektisch durch die engen Gänge. Ausfallende Lichtquellen
oder ein umfärben dieser trägt positiv zur Atmosphäre bei. Auch die Waffen klingen gut, so dass es alles in allem Spaß macht, sich in dieses Spiel zu vertiefen... oder auch nicht?

Fazit: Höllisch gut!

Zwar nerven die Monster nach einer Weile, doch wen lineare Levelaufbauten und veraltete Grafik nicht stören, ist bei diesem Horror-Actionshooter genau richtig. Die Steuerung geht gut von der Hand,
die Atmosphäre bleibt beständig beängstigend und die Story spannend und gut nachvollziehbar. Die BFG inklusive seiner Vorgänger und beiden Doom 3 Addons ist für knapp 30Euro zu erhalten.


Das Team wünscht euch viel Spaß beim Zocken dieses Horror-Action Spiels!

Greetings